3.11.2024
Faustball-Weltmeisterschaft der U18: Frauen feiern Weltmeistertitel – Burschen holen Bronze
Die Österreichische U18-Faustballnationalmannschaft der Frauen hat bei den Weltmeisterschaften in Llanquihue (Chile) den Weltmeistertitel gewonnen. Mit einer eindrucksvollen Leistung über das gesamte Turnier hinweg stieß das Team im Endspiel Titelverteidiger Deutschland vom Thron. Die U18-Männer sicherten sich – dank eines 3:1-Sieges im Bronze-Match gegen die Schweiz – ebenfalls Edelmetall.
Weibliche U18: Großer Jubel nach erstem Titelgewinn nach zehn Jahren
Es war der krönende Abschluss einer starken Teamleistung über die gesamten vier Tage der U18-Weltmeisterschaft: Mit einem 3:0 (11:9, 11:7, 11:9)-Sieg im Endspiel gegen Titelverteidiger Deutschland sicherte sich die österreichischen U18-Frauen den Titelgewinn. Von Beginn an präsentierte sich das Team Austria dabei hochkonzentriert. „Ich bin wahnsinnig stolz auf alle Spielerinnen. Wie sie im Endspiel solch einen kühlen Kopf bewahrt haben, war beeindruckend“, jubelte Teamchefin Katharina Lackinger über den Sieg. Angeführt von einer bärenstarken Magdalena Karger im Hauptangriff, die bereits an den Tagen zuvor brilliert hatte und mehrfach zum MVP der jeweiligen Spiele gewählt wurde, marschierte Österreich zum Sieg. „Sie hat im Service keinen Fehler gemacht und mit nahezu jedem Ball gepunktet“, zeigte sich Lackinger beeindruckt. Hinzu kam die so sichere Defensive, die bei den schwierigen Bedingungen auf dem nassen Boden und starken Wind mehrfach sehenswert rettete. „Ich kann es eigentlich kaum fassen“, gestand Teamchefin Lackinger: „Jetzt heißt es den Moment genießen und das hier langsam aber sicher realisieren.“
Für die österreichischen U18-Frauen ist es der dritte Titelgewinn bei einer U18-Weltmeisterschaft. Zuvor gewann Team Austria bereits 2009 (Namibia) und 2012 (Kolumbien). Seit 2014 hielt eine deutsche Siegesserie mit vier Titelgewinnen in Folge an, die nun vom österreichischen Team gestoppt wurde.
Über den gesamten Turnierverlauf hatte das österreichische Team bereits eine starke Leistung gezeigt. Nach den Siegen in der Vorrunde gegen die Schweiz (3:1), Brasilien (3:1), Deutschland (3:2), Argentinien (3:0) und Chile (3:1) hatte sich das Lackinger-Team auch im Halbfinale gegen Brasilien extrem konzentriert gezeigt – und mit 11:8, 11:6 und 11:6 den Finaleinzug perfekt gemacht.
Männliche U18: Edelmetall nach großer Enttäuschung
Auch die U18-Männer hatten den Titelgewinn als großes Ziel für Chile ausgegeben, mussten am frühen Samstagabend jedoch alle Träume begraben. Mit der Bronzemedaille belohnte sich die Mannschaft von Teamchef Jean Andrioli für eine so starke Turnierleistung immerhin mit Edelmetall.
Bei schwierigen Wetterbedingungen zeigte die gesamte Truppe nach der bitteren Halbfinalniederlage eine starke Reaktion, gingen schnell mit 2:0 in Führung (11:5, 11:8). Nach einem zwischenzeitlichen Satzgewinn der Schweiz machte Team Austria im vierten Abschnitt alles perfekt (9:11, 11:7). „Ich bin stolz auf meine Jungs, wie sie sich über die WM präsentiert haben“, sagte Andrioli. „Es war eine coole Weltmeisterschaft hier in Chile.“
Es war ein fast nahezu blitzsauberer Turnierverlauf, den die U18-Männer hingelegt hatten. In der Vorrunde feierte das Team Siege gegen Chile (3:0), Deutschland (3:0), Schweiz (3:0), Namibia (3:0), Argentinien (3:0), Brasilien (3:1) und Dänemark (3:0) gefeiert und dabei nur einen einzigen Satzverlust hinnehmen müssen. Der Sieg der Vorrundengruppe war mit einer eindrucksvollen Leistung mehr als verdient.
Letztlich gab es während der WM-Tage nur einen einzigen Makel: das Halbfinale gegen Deutschland. Hier verpatzte Österreich den Start, kämpfte sich nach einem 0:2-Rückstand zwar in den Entscheidungssatz. Hier musste man sich aber in der Satzverlängerung gegen den späteren Weltmeister geschlagen geben (7:11, 0:11, 11:3, 11:8, 12:14). „Mit der Medaille haben wir unser Minimalziel erreicht“, konstatierte Andrioli: „Auch wenn sie die falsche Farbe hat. Wir werden auf jeden Fall weitermachen. Nächstes Jahr haben wir die Heim-Europameisterschaft in Österreich.“ Dort tritt Österreich als Titelverteidiger an – und möchte diesen Titel unbedingt verteidigen.