Ende Juni hatten sich die Faustballer des FBC LINZ AG Urfahr erst den Faustball-Staatsmeistertitel gesichert – eine Woche später hatte die Mannschaft erneut allen Grund zu jubeln. Mit ihrem Triumph in Kreuzlingen verteidigten die Linzer ihren Titel aus dem Vorjahr. Im Finale setzte sich der FBC in der Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen den TSV Pfungstadt mit 3:2 (11:0, 11:9, 9:11, 6:11, 11:7) durch. Nach einem fulminanten Start, bei dem der deutsche Meister im ersten Satz ohne einen einzigen Punktgewinn blieb, schien Urfahr die Partie nach dem 9:11 im dritten Abschnitt etwas aus den Händen zu gleiten. „Es war ein magischer erster Satz, im dritten sind wir beim Stand von 9:9 dann leider nicht effizient genug gewesen und Pfungstadt konnte seine Klasse ausspielen“, berichtete FBC-Zuspieler Stefan Wohlfahrt. Doch im Entscheidungssatz drehte die Truppe von Coach Romeo Dominioni einen 2:5-Rückstand – und feierte kurz darauf den zweiten europäischen Triumph in Folge. „Der Schlüssel war, dass wir auf der schlechten Seite das 2:5 in ein 6:5 verwandeln konnten“, so Wohlfahrt: „Wir haben gewusst, dass wir drei aus fünf Sätzen gewinnen müssen, sind immer drangeblieben. Dass Satzverluste wie gegen ein Topteam aus Pfungstadt normal sind, war uns bewusst. Wir haben sie abgehakt und immer wieder von neu begonnen.“ Im Halbfinale hatte sich Urfahr nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit 3:1 (11:13, 11:4, 11:6, 11:4) gegen das zweite deutsche Team, den TSV Hagen 1860, durchgesetzt und damit den Weg ins Endspiel geebnet. In der Vorrunde am Samstag hatte man bereits das erste Aufeinandertreffen mit Pfungstadt gewonnen (11:7, 12:10, 3:11, 14:12) und auch den STV Oberentfelden bezwungen (12:10, 11:6, 12:10).

Der zweite Vertreter, Union Tigers Vöcklabruck, marschierte ebenfalls erfolgreich durch die Vorrunde – und sicherte sich mit zwei Siegen gegen Gastgeber STV Wigoltingen (11:13, 15:14, 11:7, 11:8) und TSV Hagen 1860 (3:11, 11:6, 5:11, 11:7, 11:7) den Gruppensieg. Im Halbfinale unterlagen die Tigers dann dem TSV Pfungstadt glatt in drei Sätzen (7:11, 7:11, 7:11) und mussten somit im Bronze-Match um die Europacup-Medaille antreten. Hier kam es zum erneuten Duell mit Hagen – das Vöcklabruck mit 3:0 (12:10, 11:6, 11:8) für sich entschied.

 Auch im Frauenwettbewerb gelang den beiden österreichischen Teams der anvisierte Sprung ins Semifinale. Der FBC LINZ AG Urfahr musste sich in der Vorrunde zunächst dem TV Jahn Schneverdingen geschlagen geben (9:11, 3:11, 4:11, 8:11), spielte im Anschluss aber gegen die Schweizer Meisterinnen des SVD Diepoldsau-Schmitter groß auf und behielt im Entscheidungssatz die Oberhand (10:12, 11:8, 11:9, 13:11, 11:9). Auch die Union Raiffeisen Dialog Telekom Arnreit setzte sich in ihrer entscheidenden Partie gegen die Kontrahentinnen aus der Schweiz, Faustball Kreuzlingen, in fünf Sätzen durch (15:13, 5:11, 7:11, 11:9, 11:8). Zuvor hatte es gegen die späteren Titelträgerinnen vom Ahlhorner SV eine 0:3-Auftaktniederlage gegeben (8:11, 7:11, 3:11).

Im Halbfinale mussten sich die beiden Austria-Teams dann aber der deutschen Konkurrenz geschlagen geben. Der FBC LINZ AG Urfahr hatte gegen den Ahlhorner SV noch einen guten Start hingelegt und war mit 1:0 in Satzführung gegangen (12:10). „Wir sind enorm stark in alle unsere Spiele gestartet“, sagte FBC-Abwehrspielerin Anna Wohlfahrt. Danach aber spielten die Norddeutschen immer stärker auf und drehten die Partie (6:11, 5:11, 10:12). Die Union Raiffeisen Dialog Telekom Arnreit musste sich gegen Titelverteidiger TV Jahn Schneverdingen in drei Sätzen geschlagen geben (7:11, 8:11, 5:11). Somit kam es zum österreichischen Duell um die Bronzemedaille. Den besseren Start erwischten dabei die Arnreiterinnen (11:9), dann aber übernahm Urfahr mehr und mehr das Kommando – und ließ sich auch von der Verletzung von Angreiferin Lea Koller nicht verunsichern (11:3, 11:9, 11:5). Damit sicherte sich das Frauenteam erstmals Edelmetall beim Champions Cup auf dem Feld! „Wir haben echt ein super Turnier gespielt“, strahlte Anna Wohlfahrt, für die es der Abschied aus dem Bundesligateam war: „Lea Koller hat aus dem Rückschlag super gepunktet, Manuel Zott aus der Angabe für viel Druck gesorgt. Insgesamt war es eine großartige Mannschaftsleistung.“

Fotos: Matthias Ruffieux (https://www.ruffieuxmatthias.ch)