Österreichischer Faustballbund - ÖFBB

9.9.2024

Nach zwei Siegen zum Auftakt: Faustballerinnen der Union St. Veit wollen jetzt die „Großen“ ärgern

Mit zwei Siegen ist die Union St. Veit/Pongau in die Faustball-Bundesliga der Frauen gestartet und hat sich damit gleich einen Top-Platz in der ersten Tabelle gesichert. Nach schwierigen Jahren scheint das Team, das 2021 die Bundesliga-Rückkehr auf dem Feld geschafft hat, nun um die Spitzenplätze der Liga mitspielen zu können.

Es war ein Einstand nach Maß, den die Bundesliga-Faustballerinnen der Union St. Veit/Pongau am Auftakt-Wochenende der Herbstrunde hingelegt haben. Zwei Siege – 3:2 gegen die Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit, Finalist des Final3 in der Saison 2023/24, und 3:1 gegen die UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting, Viertelfinalist in den Meister-Playoffs – feierte das Team, steht damit auf Tabellenplatz drei.

Rang drei in der Tabelle der 1. Bundesliga: In St. Veit dürften Erinnerungen an erfolgreiche Zeiten vor rund 20 Jahren, als der Verein ebenfalls in der Bundesliga-Elite mitmischte. Auf dem Feld ist man seit 2022 wieder im Oberhaus vertreten. Jeweils sechs Punkte standen in der Feldrunde sowie im Herbst 2023 aus neun bzw. acht Spielen zu Buchen, nach dem Aufstieg waren es im ersten Jahr 2002 vier Punkte aus neun Spielen. Diese vier Zähler stehen nun bereits nach zwei Begegnungen zu Buche, die nächsten könnten bereits am Sonntag folgen.

Zuspielerin Teresa Pichler: Zurück zum Heimatverein

Eine, die bereits beim letzten Bundesliga-Aufenthalt um die 2010-er Jahre dabei war ist Teresa Pichler, die auch heute wieder im Trikot der Union aufläuft. Doch das war nicht immer so: Mit 15 Jahren hatte Pichler ihren Heimatverein verlassen müssen. Es gab schlichtweg kein Team mehr, für das sie hätte auflaufen können. „Wir haben das Frauenteam damals aus der 1. Bundesliga abgemeldet, es gab in meinem Jahrgang kein Jugendteam“, erinnert sich die heute 33-Jährige, in deren Leben Faustball schon immer eine große Rolle spielt. „Meine ganze Familie hat Faustball gespielt, ich bin auf dem Faustballplatz groß geworden. Da war es klar, dass ich gleich am ersten Tag, an dem ich es mit sechs Jahren durfte, auch mit Faustball begonnen habe.“ Mit ihrer Mutter spielt sie sogar zusammen in der Bundesliga, ehe das Team sich aus dem Liga-Oberhaus abmelden muss. Pichlers einzige Option ist damals der Wechsel zum ATSV Salzburg, in dem sie nicht nur weiter in der Bundesliga spielt, sondern auch den Sprung ins Jugendnationalteam schafft.

Zu ihrem Studium in Graz folgt dann der Wechsel zum FSC Wels 08. Neben einigen Podestplätzen gewinnt das Team 2016 den Österreichischen Meistertitel in der Halle, ehe sich das Team auch hier auflöst und Pichler sich dem FBC Linz-Urfahr anschließt. „Dort hatte ich zu dem Zeitpunkt schon trainiert“, erzählt sie. Mit den FBC-Faustballerinnen ist die Zuspielerin, die viele Jahre auch im Nationaltrikot aufläuft und 75 Länderspiele absolviert, ebenfalls erfolgreich. 2023 verabschiedet sich Pichler von den FBC-Faustballerinnen mit der Silbermedaille bei den Staatsmeisterschaften. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie bereits wieder in der Heimat, der Aufwand des Pendelns ist immens hoch.

Intensive Jugendarbeit trägt Früchte

So kehrt sie im vergangenen Sommer zu ihrem Heimatverein zurück. „Ich bin extrem begeistert, wie sich der Verein, mit einer enormen Nachwuchsarbeit, in den letzten Jahren wiederaufgebaut hat“, sagt sie. Während Pichler als Spielerin zum Team stößt, übernimmt ihr Partner Lukas Lässer, langjähriger Nationalangreifer der Schweizer Nationalmannschaft, den Posten des Trainers. „Wir haben uns sofort wohlgefühlt, für mich war es wie ein ,Heimkommen‘“, sagt die 33-Jährige. Viele junge Spielerinnen stehen aktuell im Team. „Es ist ein ganz junges Team, mit einigen Müttern der Mädels habe ich damals noch zusammengespielt“, schmunzelt Pichler.

Mit den Neuzugängen von Abwehrspielerin Nicole Kempf, die sich nach dem Bundesliga-Rückzug von ASKÖ Seekirchen anschloss, und Angreiferin Stefanie Marusa, die nach Salzburg gezogen ist, hat sich das Team noch einmal verstärkt. „Sie sind sowohl spielerisch als auch menschlich eine super Bereicherung. Wir verstehen uns alle sehr gut. Das macht auch den neuen Elan aus“, verrät Pichler. Insbesondere das Zusammenspiel mit Marusa, mit der sie schon bei Wels und Urfahr zusammenspielte, passt bereits hervorragend. Gemeinsam mit der 2. Mannschaft, die in dieser Saison in der 2. Bundesliga spielen und mit denen zusammen trainiert wird, habe sich ein „wahnsinniger Drive“ (Pichler) ergeben. „Das Ziel ist der Klassenerhalt im Herbst“, sagt die Zuspielerin. Das würde ein Platz unter den besten sechs Teams bedeuten. „Wenn uns das gelingt, haben wir auch die Qualität, in Richtung Final3 zu schauen.“

Bundesliga-Duelle gegen Laakirchen und Freistadt

Für dieses Ziel gilt es am Wochenende erst einmal die nächsten Punkte einzufahren. Am Sonntag trifft man ab 11.30 Uhr auf die Gastgeberinnen der Union Compact Freistadt und ASKÖ Laakirchen. „Gegen Laakirchen haben wir in den Aufstiegs-Playoffs im Frühjahr beide Spiele recht souverän gewonnen, Freistadt ist immer eine starke Mannschaft, die den 3. Platz im Feld geholt hat.“ Doch verstecken wolle man sich vor den anstehenden Duellen nicht. Pichler: „Wir wollen von den favorisierten ,Großen‘ so viele wie möglich schlagen. Wir haben vielleicht den Vorteil, dass wir schon vier Punkte haben, die anderen stehen da mehr unter Druck. Für uns gilt es in dieser Saison: So viele Punkte, wie möglich mitzunehmen.“

Die weiteren Spiele

Spannung versprechen auch die weiteren Begegnungen des Spieltages. Aufsteiger SPG Wolkersdorf/Neusiedl hatte einen perfekten Auftakt mit zwei Siegen hingelegt, bekommt es nun mit zwei mächtigen Aufgaben zu tun. In Nussbach trifft das Team zunächst auf den Final3-Finalisten des Sommers, Union Raiffeisen dialog Telekom Arneit, und die Gastgeberinnen der Union Haidlmair Schwingenschuh Nussbach. Beide Kontrahentinnen sind mit jeweils 2:2 Punkten in die Spielzeit gestartet.

Für Spitzenreiter FBC Linz AG Urfahr geht es nach Reichenthal. Hier trifft das Team, nach den Auftaktsiegen gegen Union Compact Freistadt und Union Nussbach, auf die gastgebende Sportunion und die UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting. Beide Teams blieben zum Saisonstart ohne Punktgewinn, Reichenthal - Viertelfinalist im Frühjahr - kam gegen Laakirchen und Wolkersdorf/Neusiedl zu nur einem Satzgewinn. Die UFG um Neu-Kapitänin Camila Fidelis hatte sich zum Auftakt gegen St. Veit und Arneit geschlagen geben müssen.

Spiele 2. Runde

2. Bundesliga: Spiele 2. Runde


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