9.5.2025
Von der Landesliga ins Rampenlicht: Der Höhenflug des FBV Grieskirchen in den Aufstiegs-Playoffs
Auftakt nach Maß: Zwei Siege gegen Teams aus der bisherigen 1. Bundesliga, die Tabellenführung und das erste Heimspiel vor der Brust – die Faustballerinnen des FBV Grieskirchen haben in den Aufstiegs-Playoffs zur 1. Bundesliga ein Ausrufezeichen gesetzt. Nach dem Durchmarsch in der Halle soll nun auch im Feld der Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse gelingen.
Starker Saisonstart
Der Saisonstart hätte für die FBV-Frauen kaum besser laufen können. Mit zwei Siegen aus den ersten zwei Spielen führen die Grieskirchnerinnen die Tabelle der Aufstiegs-Playoffs an – als einzig ungeschlagenes Team. Dabei sprach ausgerechnet im Auftaktmatch gegen Reichenthal nicht mehr viel für die Faustballerinnen aus Grieskirchen. 1:3 lag das Team am 1. Mai bereits zurück, mit teils deutlichen Ausgängen in den Sätzen (11:6, 5:11, 4:11, 9:11). Doch mit großem Kampfgeist und Entschlossenheit gelang dem Team von Coach Fabian Greifeneder die Wende. Mit 11:3, 11:3 und 11:8 drehte der FBV die Partie, bejubelte den ersten Sieg – und ließ den zweiten beim 4:2 gegen die amtierenden Feldmeisterinnen des FBC LINZ AG Urfahr direkt folgen. Nach den ersten zwei der fünf Spielrunden führt Grieskirchen die Tabelle der Aufstiegs-Playoffs an.
„Wir sind schon ein bisschen überrascht“, gesteht Elena Kaltseis, Spielerin des FBV Grieskirchen: „Wir haben aber immer daran geglaubt, dass das möglich ist.“ Dabei hat der Rückenwind aus der erfolgreichen Hallensaison noch einmal für einen Schub gesorgt. „Gegen Urfahr konnten wir mit einer gewissen Lockerheit ins Spiel gehen, weil wir den ersten Sieg schon in der Tasche hatten – das war sicher ein Schlüssel zum Erfolg.“ Entscheidend sei auch gewesen, dass sich das Team nie aufgegeben habe: „Im OÖ Cup haben wir auch schon ein 0:3 im Viertelfinale gedreht – unser Kampfgeist hat uns schon oft geholfen.“
Zusammenhalt als Stärke
Tatsächlich setzt die Mannschaft aktuell eine beeindruckende Erfolgsserie fort. In der Halle ist dem FBV Grieskirchen im Frühjahr der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelungen – ungeschlagen. „Das war wirklich wie ein kleiner Traum, der in Erfüllung gegangen ist“, erzählt Kaltseis. „Auf dem Feld waren wir vergangene Saison noch in der Landesliga, in der Halle sogar im Bezirk. Dass wir jetzt auf diesem Niveau mitspielen, zeigt, wie viel Potenzial in unserer Mannschaft steckt.“
Das Team hat sich über die vergangenen Jahre stark entwickelt – auch personell. Begonnen hat Kaltseis damals zusammen mit Eva Holzinger, Magdalena Leibetseder und Coach Fabian Greifeneder. Während Holzinger und Leibetseder für zwei Jahre bei der ASKÖ Seekirchen Bundesligaerfahrung sammelten, bildete sich eine fast komplett neue Mannschaft um Kaltseis, auch durch Kooperationen mit anderen Vereinen. Mit der Rückkehr der beiden Bundesliga-Spielerinnen und talentierten Akteurinnen aus dem Nachwuchs hat sich nun das aktuelle Team gebildet. „Heute sind wir wirklich eine ganz reine FBV-Mannschaft“, betont Kaltseis: „Unsere Stärke liegt in unserem Zusammenhalt – wir mögen uns alle total gern, stärken uns gegenseitig den Rücken und haben volles Vertrauen in die Mitspielerinnen. Selbst nach einem Fehler weiß man, dass das Team hinter einem steht.“ Hinzu komme die taktische Flexibilität, da viele Spielerinnen auf mehreren Positionen eingesetzt werden können.
Sonntag: Heimspiel gegen Münzbach
Am Sonntag, 11 Uhr, wartet auf den FBV im Faustballzentrum Grieskirchen nun die nächste Aufgabe in den Aufstiegs-Playoffs. Die Überflieger-Mannschaft aus der Halle, die Sportunion Greisinger Münzbach ist zu Gast, die als Aufsteiger direkt ins Hallen-Final3 einzog. „Wir erwarten ein definitiv spannendes Spiel. In der Halle haben sie großartige Leistungen gezeigt“, sagt die 20-Jährige. Auf dem Feld sei es aber ein anderes Spiel. „Wir schauen, was auf uns zukommt.“ Zumal der FBV nach zwei Auswärtsspielen erstmals im Frühjahr ein Heimspiel bestreitet – und das am Muttertag. „Wir freuen uns sehr, unseren Fans und natürlich unseren Mamas zu zeigen, wie richtig geiler Faustball aussieht“, schmunzelt Kaltseis.
Das große Ziel bleibt dabei der Bundesliga-Aufstieg. Die Ausgangslage könnte nach zwei Siegen besser kaum sein. „Es war wirklich ein herausragender Start, aber wir wollen uns da nicht zu früh freuen“, so Kaltseis: „Natürlich ist es ein richtig gutes Gefühl, zwei Bundesliga-Teams geschlagen zu haben. Mit diesem Schwung wollen wir unter die Top 3 kommen – und den Aufstieg fixieren.“
Die weiteren Spielen
Aufstiegs-Playoffs
In den Aufstiegs-Playoffs geht es nach den ersten zwei Runden extrem eng zur Sache. Hinter Spitzenreiter FBV Grieskirchen stehen gleich vier Teams mit zwei Punkten. Dazu zählen auch der FBC LINZ AG Urfahr und die Sportunion Reichenthal. Anpfiff im ASKÖ Bewegungscenter ist am Sonntag um 11 Uhr. Zwei bittere 3:4-Niederlagen hat die SPG Wolkersdorf/Neusiedl in den ersten zwei Runden im Frühjahr kassiert, steht als einziges Team ohne Sieg am Tabellenende. Umso mehr dürften die Niederösterreicherinnen darauf brennen, nun die ersten Punkte zu holen. Gegner ist in Wolkersdorf am Sonntag, 14 Uhr, die DSG UKJ Froschberg, die nach dem 4:1-Erfolg gegen Münzbach mit breiter Brust anreisen dürften.
Meister-Playoffs
Bereits am Samstag, 10. Mai, gehen die Begegnungen im Grunddurchgang der Meister-Playoffs über die Bühne. Die ungeschlagenen Spitzenreiterinnen der Union Haidlmair Schwingenschuh Nussbach treffen dabei auf den Tabellendritten der Union Raiffeisen St. Veit/Pongau (11 Uhr, Nussbach). Für St. Veit setzte es am vergangenen Wochenende eine deutliche 0:4-Niederlage in Grieskirchen – um den Rückstand auf die Top2 nicht zu groß werden zu lassen, wäre eine kleine Überraschung bei den Final3-Ausrichterinnen wichtig. Dahinter lauert die Union Compact Freistadt, die nach ihrem Sieg gegen Arnreit gegen die noch sieglose ASKÖ Laakirchen Papier gerne nachlegen würde (17.30 Uhr, Freistadt). Die Union Raiffeisen dialog Telekom Arnreit bekommt es indes mit dem Tabellenzweiten UFG Sparkasse Grieskirchen/Pötting zu tun (17 Uhr, Arnreit), der Druck auf die Tabellenführerinnen ausüben möchte.
