Am Mittwoch ist es für die Faustballer des PSV Wien und ÖTB Neusiedl/Zaya endlich so weit: Um 22.05 Uhr soll der Flieger von Wien in Richtung Afrika abheben. Mit Zwischenstopp in Addis Abeba (Äthiopien) kommt der Tross am Donnerstag dann in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, an. Gemeinsam werden sie für den PSV Wien am erstmals ausgetragenen Old Crocks Cup im südwestlichen Afrika teilnehmen.

Reise nach Afrika

Es ist eine Idee, die sich seit vergangenem Sommer bei den Masters-Faustballern des PSV Wien und ÖTB Neusiedl/Zaya hält: gemeinsam am Old Crocks Cup, einer Mini-Turnierserie für Seniorenmannschaften in Namibia, teilnehmen. „Die Idee kam über unseren Sektionsleiter Gerhard Zeller“, erinnert sich Andreas Krebs. Zeller, von 2011 bis 2024 Präsident des Österreichischen Faustballbundes, hatte 2004 selbst schon an den Senioren-Weltmeisterschaften in Namibia teilgenommen. „Als die Ausschreibung kam, war für uns dann schnell klar, dass wir unbedingt dahinwollen – und ein kleines Revival veranstalten.“ Mit den Planungen wurde in kürzester Zeit begonnen. „Auch wenn Gerhard seine Teilnahme an der Reise leider absagen musste, hat er uns viele Tipps für die Reiseroute gegeben.“

Auch sportlichen Rückenwind holte sich das Team bereits – mit dem österreichischen Masters-Titel der Männer 45. Nur rund einen Monat später steht bereits der nächste Höhepunkt auf dem Programm. Und das nun international, fast 8.000 Kilometer von der Heimat entfernt.

Jahrelange Freundschaft

Das PSV-Team besteht für die Reise nach Namibia aus sechs Spielern. „Die Mannschaft selber ist aber keine reine Polizei-Mannschaft“, erklärt Andreas Krebs. Vielmehr hat man gemeinsam mit dem ÖTB Neusiedl/Zaya eine Spielgemeinschaft gebildet. „Wir kennen uns alle schon Jahrzehnte, haben teilweise schon in den Schülerklassen gegeneinander gespielt. Daraus hat sich eine gute Freundschaft gebildet, die bis heute hält.“ Jeweils drei PSV- und drei ÖTB-Akteure bilden nun den kleinen Kader. „Beim Beginn unserer Planung hatten wir uns eigentlich vorgenommen, mit acht bis zehn Spielern zu reisen. Letztlich hat sich ein ,harter Kern‘ gebildet“, berichtet Krebs: „Wir sind somit personell dünn aufgestellt, wollen aber auch bei den sommerlichen Temperaturen bestehen.“

Aber: Das personelle Aufgebot kann sich sehen lassen. Mit ehemaligen Nationalteamspielern, Aktiven aus der Bundesliga und erfahrenen Masters-Akteuren sieht man sich gut aufgestellt. Zumal gleich vier Spieler bei den Senioren-Weltspielen 2018 in Vöcklabruck in der Klasse der Männer 45 den Titel gewonnen haben. „Wenn man so will, sind wir bei diesem Event so etwas wie der inoffizielle Titelverteidiger“, schmunzelt der PSV-Faustballer.

Viele Programmpunkte

Mit der Ankunft am Donnerstag in Windhoek steht für die österreichischen Faustballer ein straffes Programm an. Neben einer Besichtigung der Stadt ist am Freitag bereits die offizielle Begrüßung mit allen Mannschaften geplant. „Dort sind alle Mannschaften des Events eingeladen“, erzählt Krebs. Am Samstag steht dann das erste der zwei Turniere an. „Gespielt wird den gesamten Tag, ehe es am Abend eine Player’s Party gibt.“

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. Direkt im Anschluss geht es für drei Tage in den Etosha-Nationalpark im Norden des Landes. Von dort wird die Reisegruppe über Steinwüste und Walvis Bay an der Küste Swakopmund anvisieren. Hier wird die zweite Turnierphase abgehalten. „Am Sonntag werden wir nach dem Turnier dann in Richtung Süden reisen“, berichtet Krebs. Insgesamt zwei Wochen wird der Reisetross unterwegs sein. „Es sind reichlich Kilometer, die wir unterwegs sind“, ist sich der Masters-Spieler bewusst: „Wir haben uns aber bewusst dafür entschieden, möglichst viele Sachen mitnehmen zu wollen.“

Sportliche Ziele

Rund um die Reise sind die zwei Turniere in Windhoek und Swakopmund die Highlights der Namibia-Tour. „An erster Stelle steht der Spaß“, blickt Andreas Krebs auf die zwei Turniere – nur um im selben Atemzug zu ergänzen: „Wir sind aber auch ambitioniert und wollen dort Leistung zeigen.“

Die Konkurrenz hat es dabei in sich. Gleich acht Mannschaften gehen bei den Männern 50+ an den Start, in der je Team auch ein Spieler im Alter 45-49 Jahre erlaubt ist. Neben zwei Teams des TSV Hagen 1860 gehören auch der SV Moslesfehn (alle Deutschland), Faustball Widnau, MR Beringen (beide Schweiz), Sport Klub Windhoek und der Swakopmund Sport Club (beide Namibia) zu den teilnehmenden Teams. „Bei den Teams aus Deutschland und der Schweiz sind durchweg Ex-Nationalteamspieler dabei. Das werden sicherlich sehr spannende und knappe Duelle“, glaubt Krebs – der auch das ausgegebene sportliche Ziel verrät: „Wir wollen verletzungsfrei bleiben, um dann um einen Medaillenrang mitzuspielen!“